v.l.n.r: Reinhard Polsterer (LFI NÖ), Gerald Danner (KBW St. Pölten), Lena Marie Glaser (Referentin), Landesrat Ludwig Schleritzko, Michaela Vorlaufer (WIFI NÖ), Franz Knittelfelder (Arge BH NÖ)

Arbeit auf Augenhöhe
Der Wandel von Arbeit und Freizeit

Die heurige Jahrestagung des Forum Erwachsenenbildung Niederösterreich am 24. November 2023 im Landhaus St. Pölten widmete sich der Frage: Wie müssen wir Arbeit gestalten, um den Bedürfnissen der Menschen und vor allem der jüngeren Generation gerecht zu werden?

Schon in der Begrüßungsrede brachte der für die Erwachsenenbildung zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko anschauliche Beispiele für diesen Bedeutungswandel aus seinen Gesprächen mit niederösterreichischen Unternehmen.

Die Referentin Mag. Lena Marie Glaser, MA bestätigte diese und erklärte, die Revolution der Arbeit hat längst begonnen. Die 39-Jährige ist Gründerin des "Zukunftslabors der Arbeit" in Wien, Expertin für neue Arbeitswelten und setzt sich als studierte Juristin für eine nachhaltige, faire Arbeitswelt ein. Aus ihrem Buch "Arbeit auf Augenhöhe" beschrieb sie in ihrem Vortrag, wie der gesellschaftliche, digitale und demografische Wandel den gesamten Arbeitsmarkt radikal verändert. Die künstliche Intelligenz ist Konkurrenz und Chance. Die Unzufriedenheit, die Belastungen und der Druck steigen. Es kommt zu einer Machtverschiebung vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt. Junge Menschen sind nicht faul, sie fordern ein neues Arbeiten ein und treiben die Transformation voran, so die Autorin. (Junge) Menschen wollen eine Arbeit auf Augenhöhe, in der Wertschätzung, Partizipation und Kreativität gelebt wird. Darum plädierte Glaser zum Schluss ihres Inputs für eine attraktive Unternehmenskultur, in der neue und nachhaltige Wege gewagt werden. Dort wo regelmäßig der eigene Standort reflektiert, das Wissen der Vielen genutzt, der Ausstieg aus dem Hamsterrad gestattet, Führungskräfte unterstützt und generationsübergreifendendes Lernen ermöglicht wird, beginnt das New-Work-Konzept zu greifen.

Im Anschluss an das Referat nutzten die Teilnehmer*innen die Zeit für direkte Nachfragen und anregende Pausengespräche mit Frau Glaser. Danach waren Vertreter*innen der NÖ-Erwachsenenbildung und des NÖ Arbeitsmarktes gemeinsam mit der Referentin eingeladen, ihre Erfahrungen und Einschätzungen zu den vorgetragenen Themen einzubringen. Gerald Danner, der Vorsitzende des FEN, begrüßte dazu Sandra Kern (AMS NÖ), Anna Biribauer (bfi NÖ) und Therese Reinel (BhW NÖ) auf dem Podium. Eine aktuelle Sicht auf den niederösterreichischen Arbeitsmarkt, die Veränderungen in der allgemeinen und beruflichen Bildungslandschaft waren hier die Themen, ebenso wie das Bemühen, benachteiligte Menschen nicht zu verlieren, die Hoffnung New Work könnte das Ehrenamt wieder beflügeln sowie die Notwendigkeit, dass Weiterbildung für alle leistbar bleibt.

Bei einem gemeinsamen Mittagsempfang, gegeben mit freundlicher Unterstützung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, klang zwar die inspirierende Jahrestagung für die rd. 30 Teilnehmenden aus. Gleichzeitig bleibt die Gewissheit, dass es auch weiterhin gilt, dem steten Wandel mit Offenheit und Kreativität zu begegnen und den Menschen förderliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten.

Presserückfragen zur FEN Jahrestagung 2023 an:
Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung, Mag. Klaus Thien
A-1030 Wien, Erdbergstr. 72 / 8